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Benachrichtigungstext

Der Miedering-Hof der Familie Sepp Eder in Hallwang hat eine lange Tradition der Landwirtschaft, die sich insbesondere seit den 1980er Jahren stetig weiterentwickelt. Ursprünglich als Stier-Maststall konzipiert, wurde der Betrieb im Jahr 1992 auf Mutterkuh-Haltung und biologische Wirtschaftsweise umgestellt. Heute ist der Hof ein Vorzeigebeispiel für nachhaltige Landwirtschaft und Umweltschutz.

Elektrisches Förderband

Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der Reduzierung von Umweltbelastungen. Statt des früher sehr aufwändigen Fütterungsprozesses, der mit einem hohen Traktoreinsatz und damit einhergehenden Emissionen verbunden war, setzt der Betrieb nun auf moderne Technologien. Ein stationärer Futtermischer lässt das zerkleinerte Futtermittel durch eine Abwurfluke in der Stalldecke direkt auf ein elektrisch betriebenes Förderband ab, wodurch die Fütterung der Rinder optimiert werden kann. Der dadurch reduzierte Traktoreinsatz führt pro Fütterungsperiode zu einer Einsparung von bis zu 1.600 Liter Treibstoff und trägt dazu bei, die CO2-, Stickstoff- und Feinstaubemissionen deutlich zu senken.

Erneuerbare Energie

Zur Versorgung dieser Anlagen und des gesamten landwirtschaftlichen Betriebes investierte der Miedering-Hof darüber hinaus in erneuerbare Energiequellen. Ein Kleinwasser-Kraftwerk, das das alte Mühlrecht an der Fischach nutzt, versorgt den Betrieb mit elektrischer Energie, wobei der Überschuss ins öffentliche Netz eingespeist wird. Durch die Integration von PV-Modulen auf den Dächern der Bestandsgebäude mit einer Leistung von bis zu 140 Kilowatt und einer Ladestation für Elektrofahrzeuge wird die Nutzung von sauberem, selbst erzeugtem Strom weiter optimiert.

Der Betrieb betont seinen ganzheitlichen Ansatz zum Umweltschutz: Neben der Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen wird das Wohngebäude ausschließlich mit sauberem Ökostrom betrieben, während die Beheizung durch einen Stückgut-Holzofen erfolgt. Die Trinkwasserversorgung wird durch eine eigene Quelle sichergestellt.

Ökologische Verträglichkeit

Auch in Bezug auf die ökologische Vielfalt der Gewässer zeigt der Miedering-Hof vorbildliches Engagement. Durch die Installation einer Fischtreppe und die Umwandlung des Ausleitungskraftwerks in ein Wehrkraftwerk wurden bedeutende Verbesserungen der Gewässerökologie erreicht, ohne dabei die Stromerzeugung zu beeinträchtigen. Um das Tierwohl zu fördern setzt der Hof außerdem auf die Zucht genetisch hornloser Limousin-Rinder, um den Tieren eine nachträgliche Enthornung zu ersparen.

Der Miedering-Hof steht beispielhaft für die Verbindung von Landwirtschaft und Umweltschutz und zeigt, wie nachhaltige Praktiken dazu beitragen können, die Umweltbelastung zu reduzieren und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit des Betriebs zu steigern. Unternehmen, die ihre ökologische Bilanz verbessern möchten, finden hier inspirierende Lösungsansätze und Best Practices.

Allein durch den Einsatz des Förderbandes und der E-Ladestation kann der Miedering-Hof jedes Jahr über 19 Tonnen CO2 einsparen.

Fotocredit: SE